«Salto & Mortale» ist ein philosophisches Stück über die urmenschlichen Fragen: Wie will ich mein Leben leben? Wie kann ich es mit Lachen, Weinen, Lieben und Leben füllen, sodass ich, wenn der Zeitpunkt gekommen ist, lächelnd mit dem Tod gehen kann? Ein Plädoyer für mehr Gefühl, mehr Wagnis, mehr Beziehung und mehr Lachen im Leben.

Im Zirkusmärchen «Salto & Mortale» geht es um die ganz grossen Themen: Nichts weniger als der Sinn des Lebens wird in einem rasanten wie amüsanten Spiel um Leben und Tod verhandelt.
„Ich wünschte, ich wäre tot“, seufzt der Clown unbedacht in seinem Kummer, niemanden mehrzum Lachen zu bringen. Kaum gerufen, erscheint der Tod und will ihn mitnehmen. Wie nun den Sensenmann wieder loswerden? Ihn veralbern? Lässt sich nicht durchhalten.
Ihn anbetteln? Nützt nichts. Die einzige Chance weiterzuleben besteht darin, dem Tod seinen sehnlichsten Wunsch zu erfüllen: Ihm das Lachen beizubringen. Wenn das keine Aufgabe für einen Clown ist!

Im folgenden Wechselbad der Gefühle, in welches sich Clown und Tod gemeinsam stürzen, entsteht sowohl Tiefe als auch eine Leichtigkeit im Zusammenspiel, die das schwere Thema „Vergänglichkeit“ zugänglich macht.

Mit Schauspiel, Live-Musik und einfachen Mitteln erzählt das Zirkusstück «Salto & Mortale» eine Geschichte über das Leben.

Premiere: 25. Mai 2025, Alte Stuhlfabrik Herisau
Vorstellungen:
25. Mai 2025: Kul-tour Vögelinsegg Speicher AR
28. Mai 2025: Kellerbühne St. Gallen
21. September 2025: Festival Kulturbrugg, Kinotheater Madlen Heerbrugg

Mit:
Lukas Bollhalder, Regie
Eliane Blumer und Lisa Gartmann, Spiel
Lisa Gartmann, Theaterpädagogik
Simon Deckert, Musik

Tanz in der Tektonik-Arena Sardana

Im Zentrum unserer Erzählung steht die Protagonistin Sophie, die sich in einem Selbstfindungsprozess um Zugehörigkeit, Authentizität und Identität befindet. Als Person mit afro-europäischen Wurzeln bewegt sie sich in einem Spannungsfeld zwischen zwei Welten, das im ersten Teil des Filmes sinnbildlich in der Tektonik-Arena Sardona in Graubünden ihren Ausdruck findet. Dort stossen die tektonischen Platten des afrikanischen und des europäischen Kontinents aufeinander und erschaffen die eindrückliche Bergkulisse,die seit 2008 zu den UNESCO Weltkulturerbe zählt.

Im zweiten Teil des Filmes schafft sich Sophie einen eigenen Raum für inneren Frieden und Verbundenheit, nachdem sie mehrere Berge bestiegen und versetzt hat.

Die begehbare Skulptur „OGNA“ von Matias Spescha in Trun dient mit ihren klaren Linien und geometrischen Formen als kontrastreiche Location, um dies zu thematisieren. Bestehend aus zwei in sich verschobenen Halbkreisen, steht das Lebenswerk Speschas für einen Ort der Ruhe und Klarheit. In der Mitte dieser beiden Halbkreise findet auch Sophie zur Ruhe und zu einer Akzeptanz der verschiedenen Welten, in denen sie sich befindet. Sophie ist die älteste von acht Geschwistern. Die damit verbundene Verantwortung dieser Beziehungen wird in der Gruppendynamik der fünf weiteren Darstellerinnen sichtbar. Sie nehmen für den Film verschiedene Rollen ein, um die Gefühlszustände und Storyline von Sophie choreografisch und ästhetisch zu unterstreichen.

Mitwirkende:
Produktion: Ellen Wolf 
Tanz: Ellen Wolf, Helena Amor, Alessandra Hitz, Elina Kim, Sophie Gerber, Harumi Mumenthaler
Kamera und Schnitt: Alun Meyerhans, Michael Schwendinger
Musik: Robot Koch, Matthieu Corosine
Voice Over: Helena Amor
Styling: Christoph Cong Fässler, Elina Kim
Hair & Make-up: Ana Ivos 
Fotografin: Julia Hebeisen

Der ganze Kosmos in einem Körper

«Dann mach Limonade, bitch» ist das Stück, das aus der Beteiligung von Kim de l’Horizon am renommierten Autor:innen-Förderprogramm Dramenprozessor 2020/2021
entstanden ist.

Es erzählt von vier Wesen, die in einem Seitenarm eines Monstermagens gefangen sind und mittels unterschiedlicher Wettstreite die Freiheit für sich wieder
gewinnen müssen. Dabei gerät das Setting immer wieder gehörig ins Wanken, insbesondere als sich eine Autorperson namens Kim mitsamt Neffe plötzlich im Stück befindet und mit den eigenen Figuren in Konkurrenz gerät. Und allen stellt sich die Frage: Was oder wen oder wie muss ich sein, damit es für mich Platz hat?

Eine Frage, die sich nicht nur die skurrilen Figuren in de l’Horizon’s Stück stellen, sondern viele reale Menschen in ihrem täglichen Sein. Dann nämlich, wenn sie nicht so leicht in die gängige Norm passen. In Zeiten, in denen ein abtretender Bundesrat sich abwertend über Menschen äussert, welche sich nicht im klassisch-binären Geschlechtermodell verorten und dies, ohne dass darauf ein empörter Aufschrei aus der Gesellschaft folgt; in solchen Zeiten ist eine Stimme wie die von Kim de l’Horizon und ein Stück wie «Dann mach doch Limonade, bitch» von grosser Wichtigkeit. Aktuelle gesellschaftliche Themen verhandeln und Diskurse hierüber anstossen, die Förderung des gesellschaftlich relevanten Experimentierens respektive Ausprobierens, die Integration der Diversität in das Kulturschaffen und die Kulturkonsumation – Theater kann genau dies und gibt dieser Produktion grosse Bedeutung.

Aufführungsdaten:
1./2. November 2024: Bühne Aarau
7./ 8./9. November 2024: Kellerbühne St. Gallen

Beteiligte:
Spiel: Silke Geertz, Newa Grawit, Jojo Kunz, Christoph Rath, Diego Valsecchi
Regie: Olivier Keller
Szenografie: Dominik Steinmann
Kostüm: Tatjana Kautsch
Dramaturgie: Patric Bachmann
Musik: Jojo Kunz
Produktionsleitung/Konzeption: Olivier Keller, Patric Bachmann
Tournee: Rebecca C. Schnyder

Koproduktion: Schlachthaus Theater Bern, Theater Winkelwiese Zürich
Kooperation: Büro Schnyder, St.Gallen
Aufführungsrechte: schaefersphilippen, Theater und Medien GbR, Köln
Trägerverein: kbk produktion, Bern

Demokratische Prozesse, Aushandlung, Beziehungskonstellationen, Mechanismen, Macht, Konflikte, Ausweichen, Reibung aushalten

In „Meant to be together“ geht es um die Streitkultur und die dahinterstehenden vergeschlechtlichten (Macht)Mechanismen. Die Choreografin und Politikerin Linda Heller findet Parallelen zwischen demokratischen Prozessen und Aushandlungsprozessen in romantischen Beziehungen. Dabei findet sie Wege verschiedene institutionelle Spieler:innen der schweizerischen Demokratie in verschiedenen Beziehungskonstellationen zu personifizieren. Welche Mechanismen haben sich etabliert? Wie werden durch das Streiten Machtstrukturen gefestigt? Linda Heller seziert vergeschlechtlichte, sozialisierte Verhaltensweisen in Streitsituationen und zeigt auf, wie diese erlernten Mechanismen zu einem Ausweichen von Konfliktsituationen führen. Eine Liebesbeziehung mit einer Person oder mit der Demokratie ist niemals vollkommen symbiotisch, sondern geprägt von verschiedenen Lebensrealitäten und Bedürfnissen, die im Diskurs ausgehandelt werden müssen. Das Tanzstück appelliert an das Publikum, nicht vor einem Streit oder einer Diskussion wegzulaufen, sondern sich dieser zu stellen und die damit einhergehende Reibung auszuhalten.

Aufführungsdaten:
30. November 2024: Tanzfestival Winterthur
11./12. Februar 2025: Grabenhalle St.Gallen
22. Februar 2025: Theaterwerkstatt Gleis 5 Frauenfeld

Mitwirkende:
Konzept, Choreografie, Tanz, Projektleitungsaufgaben: Linda Heller
Tanz: Arlette Dellers, Elisa Piños Serrano, Linda Heller
Assistenz und Second Cast: Alessandra Hitz
Projektleitung und Diffusion: Audrey Wagner
Mentoring: Giuseppe Spina
Lichtdesign: Stefan Falk
Kostüm: Isabell Sterner
Produktion: Merge Dance Collective

«Unter einem Dach» (AT) ist ein Stück über das Zusammenleben in einer Welt, in der man über seine Unterschiedlichkeiten stolpert, sich die Köpfe einschlägt und gemeinsam Wege finden muss. Das zeigen wir anhand einer tierischen Wohngemeinschaft.

Die Idee für dieses Projekt stammt von  Kathrin Bosshard, die nebst eigenen  Stücken jedes Jahr mit Nummern im  „Bundesordner“ im Casinotheater Winterthur vertreten ist. Bosshards Tierpuppen sind mittlerweile ein fester Bestandteil der politischen Satire-Show,  die 2018 mit dem Swiss Comedy Award  ausgezeichnet wurde.

Als Puppenspieler*innen wissen wir,  dass sich Tiere sehr gut dazu eignen, etwas über den Menschen zu erzählen. Puppen verkörpern – anders als Schau spieler*innen in einer psychologisch naturalistischen Tradition – oftmals Archetypen. Indem Eigenschaften einem  Tier zugeschrieben und in dessen Charakter verstärkt, zugespitzt oder gebrochen werden, wird die Menschlichkeit  dahinter erst richtig sichtbar. Darin liegt das (politische) Potential des Puppentheaters: Die Tiere halten uns Menschen einen Spiegel vor.  

Das ist das Anliegen des Stück: Die Abgründe der menschlichen Natur im Kleinen und Alltäglichen aufzuzeigen. Wir wollen die Zuschauer*innen dazu einladen, durch die Verfremdung des Puppentheaters sich selbst aufblitzen zu sehen. Das Grundthema des Stücks ist Ungewissheit. Das löst in den verschiedenen Figuren ganz unterschiedliche Dinge aus. Durch ihr Aufeinandertreffen werden urmenschliche Konflikte geweckt und mit schrägem Humor bis zum Letzten ausgetragen.

Aufführungstermine:
6. und 7. November 2025: Casinotheater Winterthur
19. und 20. November 2025: Grabenhalle St.Gallen
2. und 3. März 2026: Theater Hechtplatz Zürich

Mitwirkende:
Autor: Gabriel Vetter
Regie: Fabienne Hadorn
Spiel: Kathrin Bosshard, Sebastian Ryser, Dani Mangisch, Mariann Amstutz
Puppenbau: Marianne Amstutz
Produktionsleitung: Lisa Roth, Manu Stieger(dreh & angel. GmbH)
Gastspielstätten-Partner: Casinotheater Winterthur (Susanne Steinbock)

Im Raum, eingeschlossen von wandernden Licht-/Bildreflexionen und Geräuschen, bewegt
sich eine Namenlose. Sie lauscht. Es schreit in ihr. Sie wartet. Es nagt in ihr. Sie tanzt. Es
zieht in ihr. Sie möchte fliehen aus dem ihr aufgezwungenen Verschwundensein.

Die Regisseurin Sophie Stierle verantwortet das Setting für die spartenübergreifende Installation/Performance. Die St.Galler Autorin Brigitte Schmid-Gugler hatte „Murgang“ ursprünglich aufgrund der Ereignisse um den Mord an einem Lehrer verfasst. Das zweite Opfer jener Tragödie, die Tochter des Mörders, musste untertauchen und lebt heute mit einer falschen Identität. Die aktualisierte Fassung des Textes weitet die Thematik aus – hin zu weiblicher Opferhaltung, menschlicher Vereinzelung, Rückzug und Existenzängsten.

Das sich frei bewegende Publikum wird Teil der „Grenzbegehung“. Es kann eintauchen in ein Gefühl, das uns alle angeht: Die Angst, (uns) zu verlieren.

Wiederaufnahme: 27. November 2024, Frauenmuseum Hittisau
Vorstellung: 8. Dezember 2024, Garage Wetzikon

Mit:
Brigitte Schmid-Gugler, Text/dramaturgische Mitarbeit
Sophie Stierle, Regie
Nelly Büttikofer, Performance
Marc Jenny, Sound
Jaques Erlanger, Produktionsleitung

SUPERVISTAS ist ein nationales Vermittlungsprojekt im Bereich der performativen Künste. Das Angebot bietet jungen Menschen die Möglichkeit, eine Theatersaison lang jede Woche die Welt des Theaters in ihrer Stadt/Region zu erkunden und im Anschluss über das Gesehene zu diskutieren. Begleitet von zwei professionellen Kulturvermittler*innen lernen sie auf diese Weite die gesamte Breite des Theater-/Tanz- und Performance-Angebotes ihrer Umgebung kennen und sich darin selbstständig zu bewegen.

Schwerpunkt der SUPERVISTAS St.Gallen-Saison 24/25 ist der Tanz. Nebst dem Besuch von Vorstellungen werden wir uns im Rahmen von Workshops, Probebesuchen respektive Inszenierungseinblicken vertieft mit diesem Genre beschäftigen. Dazu streben wir die Kooperationen mit Personen aus der Tanzdramaturgie, der Tanzpädagogik oder der Tanzdarstellung an. Ziel ist es, den Teilnehmer*innen auch nach sechs Jahren SUPERVISTAS-Erfahrung spezifische Tools zu vermitteln, um
Tanzstücke vorurteilslos erleben, geniessen und kritisch rezipieren zu können.
Bei den moderierten Nachgesprächen wird auf die bereits gesehenen Stücke, besuchten Proben und die Workshops Bezug genommen. Wir werden uns mit den Eigenheiten der Dramaturgie von Tanzstücken beschäftigen, dem narrativen Potential von Bewegung sowie den Traditionen und Strömungen innerhalb des Bereichs Tanz. Abschluss des thematischen Schwerpunktes wird der Besuch des Tanzfestes in Bern 2025 bilden.

Leitung
Helen Prates de Matos
Sebastian Ryser